René Porschen

Das Handwerk des Lektors erfordert Bestimmtheit und Gefühl, oft chirurgische Präzision und das Vermögen, zwischen wie hinter den Zeilen zu lesen, um das feine Gewebe an Bedeutungen und Andeutungen identifizieren zu können, das einer Erzählung erst ihre Faszination – dieses gewisse Etwas – verleiht. Die intensive wissenschaftliche Beschäftigung mit Erzählungen und Texten aller Art hat mir dabei geholfen, dieses Gespür auszubilden, zu professionalisieren und in einer Erzählung mehr als ‚nur eine schöne Geschichte‘ zu sehen.

Ich bin offen und neugierig auf Texte (beinahe) aller Art. Denn obgleich meine Leidenschaften in der Phantastik, dem Unheimlichen und allem Abwegigen liegen, bin ich der Überzeugung, dass die fesselnde Kraft des Fantasievollen jede Zeile, jede Wendung und jedes Wort beleben kann. Ausdrucksstarke Figuren, Orte, die das Tagträumen beleben, fesselnde Handlungen und gewagte Formen faszinieren mich, und so habe ich im Beruf des Lektors die Leidenschaft mit der Profession verbunden, damit aus guten Texten außergewöhnliche Texte werden können.